Es ist nicht einfach, auf dem berühmtesten Golfplatz San Diegos eine Abschlagszeit zu bekommen. Das Prozedere, das auf der Website von Torrey Pines beschrieben ist, klingt sehr abschreckend. Also werde ich direkt beim Starter vorstellig. Von ihm bekommt man gewöhnlich innerhalb der nächsten 30 Minuten eine Tee Time. Oder in vier Stunden. Oder gar keine Startzeit, wie jetzt, weil der Platz voll ist.
Golf, Natur und Kultur lassen sich auch in der Nachbargemeinde Coronado gut kombinieren. Die städtische Anlage, der Coronado Golf Course mit 18 Loch, liegt auf einer Halbinsel direkt am Meer, ist topfeben und sieht leichter aus, als sie ist. Für 30 Franken Green Fee beginnt der Spass. Und für Nichtgolferinnen: Allein das altehrwürdige Hotel Del Coronado, wo «Some Like It Hot» mit Marilyn Monroe gedreht wurde, lohnt den Abstecher. Der wieder aufgemöbelte viktorianische Holzpalast der vorletzten Jahrhundertwende hatte seine Blütezeit längst hinter sich, als er für Hollywood zur bezahlbaren Kulisse wurde. Eine Ausstellung in der Lobby zeugt von Aufstieg und Fall der legendären Herberge. Und auf der Terrasse bietet die Sun Deck Bar einen grandiosen Ausblick über den langen weissen Sandstrand. Dazu eine Frozen Margarita – perfekt.
Ach ja: Beim nächsten Anlauf in Torrey Pines ist der South Course, Schauplatz des 2008 (und 2021) US Open, wieder komplett ausgebucht, aber für den North Course bekomme ich sofort eine Tee Time. Das kostet mich nur 100 Dollar statt der 190 auf dem Platz, auf dem Rory McIlroy oder Jordan Spieth spielen, und der Blick auf den Pazifik ist auch von hier atemberaubend. Die zwei älteren Herren, mit denen ich für die Runde gepaart werde, sind sogar für 25 Dollar dabei: Sie wohnen in San Diego und bezahlen den Einheimischen-Tarif für Senioren. Alterssitz San Diego, why not?
Atemberaubend – und dein Bericht macht Appetit aufs Golfspielenlernen 😉